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Was bedeutet ‚verfügbar‘ in der Informationssicherheit?
In der Informationssicherheit bezieht sich der Begriff „verfügbar“ auf die dritte Säule der CIA-Triade: Verfügbarkeit (Availability). Verfügbarkeit bedeutet, dass Informationen und Systeme jederzeit für autorisierte Benutzer zugänglich und nutzen können, wenn sie benötigt werden, und dass Daten nicht durch unvorhergesehene Ereignisse oder Angriffe verloren gehen oder unzugänglich werden.
Was bedeutet „Verfügbarkeit“ genau?
Die Verfügbarkeit von Informationen und IT-Systemen ist ein grundlegendes Prinzip der Informationssicherheit und bedeutet, dass Systeme, Netzwerke, Anwendungen und Daten zu jeder Zeit zugänglich und funktionsfähig sind – insbesondere in Zeiten, in denen sie von berechtigten Nutzern benötigt werden.
Ein Verlust der Verfügbarkeit kann dazu führen, dass wichtige Geschäftsprozesse unterbrochen werden, was zu finanziellen Verlusten, Reputationsschäden und sogar rechtlichen Konsequenzen führen kann.
Wie wird Verfügbarkeit in der Informationssicherheit gewährleistet?
Um die Verfügbarkeit von Systemen und Daten zu gewährleisten, werden verschiedene Strategien und Maßnahmen ergriffen:
- Redundanz:
- Redundante Systeme (z. B. zusätzliche Server, Netzwerke oder Stromversorgungseinheiten) werden eingesetzt, um sicherzustellen, dass im Fall eines Ausfalls eines Systems ein anderes übernehmen kann. Dies reduziert das Risiko von Ausfällen und erhöht die Systemverfügbarkeit.
- Geografische Redundanz: Daten werden oft in verschiedenen geografischen Standorten gesichert, um im Falle eines physischen Schadens (z. B. durch Naturkatastrophen) eine hohe Verfügbarkeit der Daten zu gewährleisten.
- Backups:
- Regelmäßige Datensicherungen (Backups) stellen sicher, dass Daten nach einem Ausfall oder einer Katastrophe wiederhergestellt werden können. Es gibt verschiedene Backup-Strategien (z. B. vollständige Backups, inkrementelle Backups), die sicherstellen, dass Daten im Falle eines Ausfalls nicht verloren gehen.
- Cloud-Backups oder offsite-Backups können auch genutzt werden, um Daten an einem sicheren, externen Standort zu speichern.
- Störungen minimieren:
- Fehlererkennung und Fehlerbehebung sind wichtig, um die Verfügbarkeit von Systemen und Daten zu gewährleisten. Automatisierte Systeme zur Überwachung von IT-Infrastrukturen können helfen, Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu beheben, bevor sie zu einem vollständigen Ausfall führen.
- Disaster Recovery (DR):
- Ein gut durchdachter Disaster-Recovery-Plan sorgt dafür, dass ein Unternehmen im Falle von schwerwiegenden Störungen oder Katastrophen schnell wieder in Betrieb gehen kann. DR-Strategien umfassen die Wiederherstellung von IT-Infrastrukturen, Daten und Anwendungen sowie die Kommunikation mit Stakeholdern.
- Load Balancing:
- Lastenverteilung (Load Balancing) verteilt den Datenverkehr und die Anfragen auf mehrere Server oder Systeme, sodass keine einzelne Ressource überlastet wird und die Verfügbarkeit von Diensten auch bei hoher Nachfrage gewährleistet bleibt.
- Sicherheit gegen DoS/DDoS-Angriffe:
- Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe können die Verfügbarkeit von Systemen und Diensten stark beeinträchtigen, indem sie den Server mit einer Flut von Anfragen überlasten. Schutzmaßnahmen wie Firewalls, Intrusion Detection Systems (IDS), DDoS-Schutzlösungen und Content Delivery Networks (CDNs) helfen, solche Angriffe abzuwehren und die Verfügbarkeit zu sichern.
- Zugriffssteuerung und Authentifizierung:
- Zugriffssteuerung und Authentifizierung sorgen dafür, dass nur berechtigte Benutzer Zugang zu den Systemen und Daten haben, während gleichzeitig die Verfügbarkeit der Systeme für berechtigte Nutzer gewährleistet bleibt. Dies verhindert, dass unbefugte Zugriffsversuche die Verfügbarkeit beeinträchtigen.
- Software- und Systemaktualisierungen:
- Regelmäßige Software-Updates und Patch-Management helfen dabei, Sicherheitslücken zu schließen und systembedingte Ausfälle aufgrund von Bugs oder Sicherheitslücken zu verhindern. Dies trägt dazu bei, dass Systeme stabil und verfügbar bleiben.
Beispiele für die Bedeutung der Verfügbarkeit:
- Banken und Finanzsysteme:
Banken und Finanzinstitute müssen sicherstellen, dass ihre Online-Banking-Systeme, Zahlungssysteme und Kassensysteme jederzeit verfügbar sind. Ein Ausfall dieser Systeme könnte zu finanziellen Verlusten und Kundenzufriedenheitsproblemen führen. - E-Commerce-Plattformen:
Ein Online-Shop muss rund um die Uhr verfügbar sein, um Bestellungen zu bearbeiten und Kunden zu bedienen. Ein Ausfall während der Verkaufsperiode könnte den Umsatz erheblich beeinträchtigen und den Ruf des Unternehmens schädigen. - Gesundheitswesen:
In Krankenhäusern oder medizinischen Einrichtungen ist die Verfügbarkeit von Patientendaten und medizinischen Geräten von entscheidender Bedeutung. Ein Ausfall könnte zu Fehlbehandlungen oder sogar zu Gefährdung von Leben führen. - Cloud-Dienste:
Cloud-Service-Provider wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google Cloud müssen dafür sorgen, dass ihre Dienste jederzeit verfügbar sind. Ein Ausfall könnte für ihre Kunden Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs und finanzielle Einbußen nach sich ziehen.
Risiken bei mangelnder Verfügbarkeit:
- Betriebsunterbrechung:
Wenn Systeme nicht verfügbar sind, können Unternehmen ihre täglichen Aufgaben nicht ausführen. In kritischen Sektoren (z. B. Gesundheitswesen, Finanzen, Energieversorgung) kann dies schwerwiegende Folgen haben. - Reputationsschäden:
Ein Ausfall von Systemen oder Diensten führt oft zu einem Vertrauensverlust bei Kunden, Partnern und anderen Stakeholdern, was langfristige Reputationsschäden nach sich ziehen kann. - Finanzielle Verluste:
Jede Stunde der Systemausfallzeit kann für Unternehmen und Organisationen erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten, insbesondere in umsatzintensiven Bereichen wie dem E-Commerce. - Rechtliche und regulatorische Konsequenzen:
In einigen Branchen (z. B. Finanzdienstleistungen oder Gesundheitswesen) gibt es gesetzliche Vorgaben, die eine bestimmte Verfügbarkeit von Systemen und Daten verlangen. Ein Verstoß gegen diese Vorgaben kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, etwa durch Bußgelder oder Schadensersatzforderungen.
Fazit:
In der Informationssicherheit bedeutet Verfügbarkeit, dass Systeme, Netzwerke und Daten zu jeder Zeit für autorisierte Benutzer zugänglich sind, wenn sie benötigt werden. Es geht darum, sicherzustellen, dass Ausfälle, Störungen und Datenverluste minimiert werden und dass Notfallpläne (wie Backups und Disaster Recovery-Strategien) vorhanden sind, um die Verfügbarkeit von Informationen und Diensten zu sichern. Verfügbarkeit ist unerlässlich für den reibungslosen Betrieb von Organisationen und der Aufrechterhaltung des Vertrauens der Kunden und Nutzer.