Was bedeutet ‚integer‘ in der Informationssicherheit?

In der Informationssicherheit bezieht sich der Begriff „integer“ auf die zweite grundlegende Säule der CIA-Triade, die Integrität (Integrity). Integrität bedeutet, dass Informationen nicht unbefugt verändert, zerstört oder verfälscht werden dürfen, und dass sie immer in ihrer korrekten und vollständigen Form erhalten bleiben.

Was bedeutet „Integrität“ genau?

Integrität in der Informationssicherheit bedeutet, dass die Richtigkeit und Vollständigkeit von Informationen während ihrer Speicherung, Verarbeitung und Übertragung gewährleistet sind. Es geht darum, sicherzustellen, dass keine unbefugte Person, Software oder System die Daten manipulieren oder verändern kann, ohne dass dies bemerkt wird.

Aspekte der Integrität:

1. Datenintegrität:

• Sicherstellung, dass Daten nicht verändert oder beschädigt werden, sei es während der Speicherung auf einem Server oder bei der Übertragung zwischen Systemen.
• Ein Beispiel für eine Verletzung der Datenintegrität wäre eine falsche Berechnung von Finanzdaten aufgrund einer unbefugten Änderung der Datenbank.

1. Vermeidung von Manipulation:

• Maßnahmen werden ergriffen, um sicherzustellen, dass Daten nicht unbefugt verändert werden können. Dies umfasst sowohl unabsichtliche Fehler (z. B. durch Softwarefehler) als auch bewusste Manipulation (z. B. durch Hackerangriffe).

1. Überprüfung von Änderungen:

• In vielen Systemen gibt es Mechanismen zur Überprüfung und Dokumentation von Änderungen, wie z. B. Versionierung, Protokollierung von Änderungen oder digitale Signaturen, um sicherzustellen, dass jede Veränderung nachvollziehbar und autorisiert ist.

Wie wird Integrität in der Informationssicherheit gewährleistet?

Es gibt mehrere Mechanismen und Techniken, die dazu beitragen, die Integrität von Daten sicherzustellen:

1. Hash-Funktionen:

• Hashing wird verwendet, um sicherzustellen, dass Daten während der Übertragung oder Speicherung nicht verändert wurden. Ein Hashwert ist eine Art Fingerabdruck der Daten, der bei jeder Änderung der Daten verändert wird. Wenn sich der Hashwert einer Datei nach der Übertragung ändert, weiß man, dass die Datei verändert wurde.
• Ein Beispiel sind SHA-256 oder MD5 Hashes, die häufig zur Überprüfung der Integrität von Dateien verwendet werden.

1. Digitale Signaturen:

• Eine digitale Signatur ist eine Methode, die es ermöglicht, die Herkunft und Integrität von Daten zu überprüfen. Sie wird oft bei E-Mails oder Dokumenten eingesetzt. Durch die digitale Signatur kann überprüft werden, ob das Dokument nach der Unterzeichnung verändert wurde.

1. Prüfziffern und Checksummen:

• Prüfziffern und Checksummen sind einfache mathematische Berechnungen, die helfen, Fehler bei der Datenübertragung oder -speicherung zu erkennen. Wenn die Prüfziffer einer Datei oder Nachricht bei der Übertragung verändert wird, weiß man, dass etwas mit den Daten nicht stimmt.

1. Versionskontrolle:

• Bei der Versionskontrolle (z. B. in Softwareentwicklung oder bei Dokumenten) wird jede Änderung an den Daten protokolliert und es wird eine Historie aller Änderungen erstellt. So kann jederzeit überprüft werden, ob unbefugte Änderungen vorgenommen wurden.

1. Zugriffskontrollen und Audits:

• Die Zugriffssteuerung stellt sicher, dass nur autorisierte Benutzer Änderungen an den Daten vornehmen können.
• Audit-Protokolle (Logs) zeichnen alle Änderungen an den Daten auf, sodass im Falle eines Problems nachverfolgt werden kann, wer die Änderungen vorgenommen hat und wann sie durchgeführt wurden.

1. Redundanz und Backups:

• Die Wiederherstellung von Daten aus Backups stellt sicher, dass im Falle einer Datenmanipulation oder -beschädigung durch einen Angriff oder ein Versehen die integren Daten wiederhergestellt werden können.

Beispiele für die Bedeutung von Integrität:

1. Finanzsysteme:
   In einem Buchhaltungssystem muss die Integrität der Finanzdaten gewahrt bleiben, damit die Bilanzen und Steuererklärungen korrekt sind. Eine Änderung der Finanzdaten ohne entsprechende Dokumentation könnte zu Fehlern und Vertrauensverlust führen.
2. E-Commerce-Websites:
   In einem E-Commerce-System müssen Bestellungen und Zahlungsinformationen intakt und unverändert bleiben. Die Integrität der Transaktionsdaten ist entscheidend, um Betrug zu verhindern und den reibungslosen Ablauf der Bestell- und Lieferprozesse zu gewährleisten.
3. Gesundheitsdaten:
   Bei medizinischen Daten ist die Integrität besonders wichtig. Eine unberechtigte Änderung von Patientenakten kann nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch das Leben von Patienten gefährden.
4. Softwareentwicklung:
   In der Softwareentwicklung wird durch Versionskontrollsysteme wie Git die Integrität des Codes gewährleistet. Jeder Entwickler kann nachvollziehen, welche Änderungen vorgenommen wurden, und sicherstellen, dass keine unbefugten oder fehlerhaften Änderungen in den Code gelangen.

Risiken bei mangelnder Integrität:

Ein Verlust der Integrität kann schwerwiegende Folgen haben:

• Vertrauensverlust: Wenn die Integrität von Daten nicht gewährleistet ist, verlieren Benutzer und Kunden das Vertrauen in die Systeme und Prozesse eines Unternehmens.
• Fehlerhafte Entscheidungen: In Unternehmen, die auf fehlerhafte oder manipulierte Daten angewiesen sind (z. B. im Finanzsektor oder Gesundheitswesen), können unrechtmäßige Änderungen zu falschen Entscheidungen und schwerwiegenden Folgen führen.
• Rechtliche Konsequenzen: Manipulation von Daten, insbesondere im Hinblick auf gesetzliche Vorschriften oder regulatorische Anforderungen, kann zu rechtlichen Problemen und hohen Strafen führen.

Fazit:

In der Informationssicherheit bedeutet Integrität, dass Informationen in ihrer ursprünglichen, unveränderten Form erhalten bleiben und nicht durch unbefugte Änderungen oder Fehler verfälscht werden. Maßnahmen wie Hashing, digitale Signaturen, Zugriffskontrollen und Audit-Protokolle helfen, die Integrität von Daten zu gewährleisten und sicherzustellen, dass sie korrekt und vertrauenswürdig bleiben.